Bekanntgabe der Gründung von Eksistenz
Wir geben hiermit die Gründung der philosophischen Fachzeitschrift Eksistenz bekannt. Eine Zeitschrift für Philosophische Hermeneutik und Interkulturelle Philosophie. Die Gründung wird gefeiert mit der Herausgabe unserer ersten Ausgabe zum Thema: Hermeneutik und Sprache – Martin Heideggers formale Anzeige.
Eksistenz wird zunächst einmal jährlich als Open Access Zeitschrift online und in Print im Berliner Xenomoi Verlag erscheinen. Der Fokus dieser Zeitschrift liegt auf der Förderung des Austausches zwischen Forscher*innen auf der ganzen Welt und insbesondere im deutsch-, englisch- und chinesischsprachigen Raum. Ab 2023 werden die Beiträge anonym und im PeerReview-Verfahren begutachtet. „Call for Papers“ werden als Aufruf zur Beteiligung in den drei Sprachen der Zeitschrift, in Deutsch, Englisch und Chinesisch, veröffentlicht. Das Thema der zweiten Ausgabe (2023) wird hiermit bekanntgegeben: Hermeneutik und Ethik.
Veröffentlicht werden Artikel aus dem großen Bereich der philosophischen Hermeneutik: Dazu zählen wir die Phänomenologie, die Interkulturelle Philosophie, die Praktische Philosophie sowie alle philosophischen Herangehensweisen, die mit dem „Geist“ der hermeneutischen Tradition im Einklang stehen. Jede Zeitschrift wird voraussichtlich drei Abschnitte beinhalten: ein Abschnitt, in welchem originelle Beiträge zur philosophischen Forschung veröffentlicht werden (Artikel); ein zweiter Abschnitt, der für Übersetzungen vorgesehen ist (Übersetzungen) und ein dritter Abschnitt, der für Book Reviews, Sonderbeiträge und Interviews gedacht ist (Varia).
Eines unserer wichtigsten Ziele bei der Gründung dieser Zeitschrift ist es, den kulturellen Austausch zwischen China und Deutschland zu fördern, und die Hermeneutik ist unseres Erachtens das geeignete Medium für diesen Austausch. Diese Zeitschrift befasst sich mit der Theorie der Hermeneutik und der interkulturellen Philosophie, kann aber auch als eine Praxis der Hermeneutik und der interkulturellen Philosophie selbst betrachtet werden. Unser Ziel ist es deshalb auch, die neuesten Einsichten der westlichen Hermeneutik in die chinesischen Diskussionen und Debatten einzubringen sowie relevante Aspekte der chinesischen Hermeneutik in der westlichen, insbesondere in der deutschsprachigen Welt vorzustellen. Wir sind zuversichtlich, dass aus diesem Austausch, aus den Auseinandersetzungen und aus den Dialogen, neue und kreative Ergebnisse für die gegenwärtige und zukünftige Entwicklung der Hermeneutik hervorgehen werden.
Die Herausgeber möchten sich der interessierten Leserschaft kurz vorstellen: Im Gründungsjahr (2022) ist Karl Kraatz Associate Researcher an der Hunan-Universität in China. Hongjian Wang ist Associate Professor, ebenfalls an der Hunan-Universität in China. Jinliang Zhu ist Research Fellow an der Universität in Wien.
Wir freuen uns besonders über die vier Beiträge von Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirates, die sich freundlicherweise bereiterklärt haben, uns bei der Gründung mit einem Artikel zu unterstützen. Unser Dank geht an Alfred Denker, Eric S. Nelson, Ke Zhang und an Friedrich Wilhelm von Herrmann.
Friedrich Wilhelm von Herrmann ist leider in diesem Jahr im ehrwürdigen Alter von 87 Jahren verstorben. Der freundschaftlichen Unterstützung von Herrmann erinnern wir uns gerne – und wir hoffen, dass unsere Zeitschrift in angemessener Weise dem Andenken und der Fortführung der Grundgedanken von Herrmanns dienen kann. Über Jahrzehnte hat von Herrmann an der Freiburger Universität Studenten aller Nationalitäten durch Lehre und Tat unterstützt. Wir denken, dass seine Unterstützung unserer Zeitschrift als Zeichen dafür genommen werden kann, dass die Förderung der interkulturellen Philosophie ein wichtiges Anliegen für von Herrmann war; in diesem Sinne hoffen wir, dass das Fortbestehen und das Gedeihen dieser Zeitschrift der fortdauernden Ehrung und dem Andenken von Herrmanns dienen können.
Widmen möchten wir diese Zeitschrift zur philosophischen Hermeneutik und interkulturellen Philosophie auch Professor Thomas Rentsch, der unglücklicherweise ebenfalls in diesem Jahr verstorben ist. Prof. Rentsch hat uns noch in diesem Jahr in bekannter Freundschaftlichkeit die Unterstützung unserer Zeitschrift zugesagt. Schreiben wollte er für die erste Ausgabe einen Artikel zur Parasprache Wittgensteins. Prof. Rentsch war für viele Bereiche der Philosophie wichtig und richtungsweisend. Während der letzten Jahre seines Lebens hat er sich besonders um die Klärung der Frage nach einem würdevollen und menschlichen Altern verdient gemacht. Wir hoffen, dass wir in den kommenden Ausgaben unserer Zeitschrift viele Texte von Prof. Rentsch teilen und in Übersetzungen einer größeren Leserschaft zugänglich machen können. Wir wollen damit sein Andenken in Ehren halten.
Wir bedanken uns bei den Mitgliedern unseres Wissenschaftlichen Beirats, die uns die Unterstützung zugesagt haben. Es ist eine große Ehre für uns, dass so viele wichtige Philosophen aus der Phänomenologie und der Hermeneutik bei unserem ambitionierten Vorhaben mit dieser Zeitschrift helfen. Wir bedanken uns auch besonders bei Wolfgang Sohst, dem Verlagsleiter von Xenomoi, für die Unterstützung und für die Hilfe bei der Gründung und der Herausgabe der Zeitschrift. Wir bedanken uns außerdem bei der Leserschaft für das Interesse.
Karl Kraatz, Hongjian Wang, Jinliang Zhu
Oktober 2022